Tischtennis

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Jahresbericht 2021 - Tischtennis

Was für ein besonderes Jahr!
Die TT Abteilung startete mit fünf Teams in die Punktspielrunde. Mit zwei Erwachsenenmannschaften in der Kreisliga und 3. Kreisklasse und mit drei Jugendmannschaften, ist die TG in Bad Camberg der Verein mit den meisten Tischtennismannschaften. Die Herrenteams spielten beide eine überragende Saison. Die erste Mannschaft wurde Vizeherbstmeister und scheiterte erst im Pokalfinale. Ungeschlagen blieb Mirko Schmidt, der in der Tischtennisrangliste (TTR) der Kreisliga Platz 2 belegte, gefolgt von Thomas Rosa auf Platz 9. Mirko Schmidt ist damit momentan der Spieler mit den meisten TTR Punkten der vier Camberger Tischtennisvereine.  Die zweite Mannschaft belegte einen hervorragenden dritten Platz und schaffte auch den Einzug ins Pokalfinale und wurde dort zweiter. Hier wurde Christan Henning Zweiter in der Rangliste vor Matthias Heerd, der den dritten Platz belegte. Thorsten Schlicht wurde 9.  

Training
Oft reichte die Halle nicht mehr aus: Die beiden Trainer Thomas Rosa und Thomas Kern freuen sich jeden Mittwoch über den enormen Zuspruch. Als weiteren Trainer konnte der ehemalige Hessenligaspieler Stefan Greipel verpflichtet werden. Er trainiert jeden Mittwoch von 18 bis 19:30 Uhr Jugendliche und Erwachsene. Ein besonderes Ereignis im vergangenen Jahr war das von Matthias Heerd organisierte Sondertraining mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Ted. An zwei Samstagen trainierte er die TT Abteilung und setze neue Trainingsimpulse.  

PingPongParkinson - Vizeweltmeisterin
Als Birgit Borchardt, eine an Parkinson erkrankte Idsteinerin, sich im Frühjahr mit der Tischtennisabteilung der TG Camberg in Verbindung setzte, ahnte noch niemand, was sich aus dieser ersten Kontaktaufnahme ergeben sollte. Borchardt hatte von der einzigartigen Erfolgsgeschichte des Vereins Ping Pong Parkinson gehört und war auf der Suche nach einem Partner-Tischtennisverein in ihrer näheren Umgebung. Im Gegensatz zu anderen Vereinen, die wenig Begeisterung zeigten, war sich Thomas Rosa, sofort sicher: Eine solche Gruppe kann ein enormer Gewinn für das Vereinsgeschehen sein. Die folgenden Wochen, in denen an Parkinson Erkrankte Seite an Seite mit Schülern, Jugendlichen sowie Spielern der 1. und 2. Herrenmannschaften trainierten, sollten ihm recht geben. Die Neuzugänge mischten im bunten Vereinsgeschehen kräftig mit und konnten sich über Trainingsfortschritte freuen. Natürlich gibt es in dieser Gruppe enorme Leistungsunterschiede. Es ist eben ein Unterschied, ob man einen Sport bereits im Kindesalter erlernt – oder ob man erst mit 60 oder 70 Jahren damit beginnt. Da jedoch nicht der sportliche Erfolg im Vordergrund steht, sondern der soziale Kontakt, darf sich jeder, der hier regelmäßig trainiert, als „Gewinner“ fühlen.   Als „Überraschungsgewinnerin“ machte die Cambergerin Jutta Ahmerkamp-Böhme, die von Beginn an mit der Gruppe trainierte, auf sich aufmerksam, Sie hatte schon früh, nämlich im Alter von etwa 12 Jahren, ihre Leidenschaft für den Tischtennissport entdeckt. Einige Jahre später ging sie für den Verbandsligisten Warendorfer SU auf Punktejagd, dann – während der Berufsausbildung – für einen Verein in Hannover. Studium und Heirat folgten und das einst so geliebte Hobby geriet viele Jahre völlig in Vergessenheit. Kurz nach Geburt des zweiten Kindes bekam sie völlig unerwartet die Diagnose Parkinson. Es dauerte lange Zeit, bis sie sich damit abfinden konnte. Die jahrelange ehrenamtliche Mitarbeit im Vorstand der Selbsthilfeorganisation „Jung & Parkinson“ und der seit etwa zwei Jahren reaktivierte Tischtennisschläger, haben ihr gewiss dabei geholfen!

Bei den international offenen German Open im September in Nordhorn bestritt Jutta Ahmerkamp ihr erstes Turnier seit vielen Jahren. Die Auslosung der Damen-Einzel-Konkurrenz bescherte ihr gleich in der ersten Runde die amtierende Weltmeisterin. Die Cambergerin zeigte sich in diesem Spiel mehr als beeindruckt und vergaß völlig, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Doch was am ersten Tag so gar nicht klappen wollte, gelang am zweiten umso besser. Sie und ihre Partnerin Brigitte Plehn aus Krefeld präsentierten sich in hervorragender Spiellaune und konnten die Damen-Doppel-Konkurrenz ungefährdet für sich entscheiden. Nur eine Woche später lud Berlin zur Weltmeisterschaft für an Parkinson Erkrankte ein. Zu den in Abstimmung mit der ITTF (International Table Tennis Federation) organisierten Meisterschaften waren etwa 150 Athleten angereist – was eine deutliche Steigerung der Teilnehmerzahl im Vergleich zur ersten WM zwei Jahre zuvor in New York bedeutete. Auch hier konnten die Ballkünstler mit Kampfgeist und unbedingtem Siegeswillen die Zuschauer überzeugen. Jutta Ahmerkamp-Böhme freute sich nach drei langen Wettkampftagen erschöpft, aber glücklich über zwei Plätze auf dem Siegerpodest. Ein dritter Platz in der Einzelkonkurrenz und ein zweiter Platz im Damen-Doppel - wer hätte das im Vorfeld für möglich gehalten? Und wer hätte geahnt, dass der Anruf einer „unbekannten Idsteinerin“ dem Verein nur wenige Monate später zu einem Vizeweltmeistertitel verhelfen würde?  


Die Teilnehmer des Trainingslagers mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Ted


Jutta im Einzel der PPP-Weltmeisterschaften

Für die TT - Abteilung Birgit und Thomas

Erstellt am 15.02.2022 von Redaktion