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Ina Ehrmann läuft in eine andere Liga

Veröffentlichung: nnp (19.07.2022)

Die Deutschen Jugendmeisterschaften der Leichtathleten in Ulm waren mit 1500 Athleten aus 500 Vereinen zugleich der Jahreshöhepunkt für vier Talente aus dem Kreis Limburg-Weilburg. Elias und Ina Ehrmann von der LG Dornburg sowie Julian Eufinger und Brikena Gashi von der TG Camberg traten die Reise mit großer Freude an. Und alle wurden für ihre intensive, langjährige Vorbereitung belohnt. Das Top-Resultat gelang Ina Ehrmann, die als Vierte über 400 Meter Hürden ins Ziel lief.

Ina Ehrmann musste in der U18 auf die mit zehn Hindernissen gespickte Stadionrunde im Donau-Stadion. Als Neuntschnellste der 20 Konkurrentinnen gemeldet, musste sie im dritten Vorlauf an den Start. Die Elzerin ließ es krachen und überquerte als Zweite nach 63,73 Sekunden die Ziellinie. Das war die direkte Qualifikation für den Endlauf tags darauf. Nur drei Athletinnen waren schneller als Ina Ehrmann, was ausführlich zwischen Heimtrainer Christian Lukas, Landestrainer Robert Schieferer und der Familie besprochen wurde. 

Im Finale am Sonntagnachmittag ging Ina Ehrmann auf Bahn fünf ins Rennen; die im Vorlauf Schnelleren saßen auf den Bahnen drei und vier direkt hinter ihr, die nur um zwei Hundertstel schnellere Konkurrentin auf Bahn sechs direkt vor ihr. Das LGD-Talent begann sehr forsch und wusste das Tempo auch gut bis in die zweite Kurve zu halten. Ihr Schlussspurt war wirklich sehenswert, und so belohnte sich Ina Ehrmann in 63,53 Sekunden mit Rang vier. Eine riesige positive Überraschung. In den Medaillenrängen war die Post abgegangen. Man musste schneller als 62,38 Sekunden laufen. Als Teilnehmerin des jüngeren Jahrgangs ist Ina Ehrmann im nächsten Jahr noch in der U18 startberechtigt. 

Elias Ehrmann und Julian Eufinger Sechste

Ihr Bruder Elias Ehrmann ging in der U18 ebenfalls auf die Stadionrunde – allerdings ohne Hindernisse. Im Feld der 22 Läufer war er als 18. gemeldet und musste im dritten und letzten Vorlauf in die Blöcke auf Bahn sieben. Somit hatte er nur einen Konkurrenten vor sich und musste das Rennen von vorne gestalten. Die ersten beiden der drei Vorläufe und weitere zwei Zeitschnellste qualifizierten sich für das Finale. Elias Ehrmann begann „endlich einmal flott“, wie es sein Trainer Christian Lukas ausdrückte, und überquerte die Ziellinie in neuer persönlicher Bestzeit von 50,93 Sekunden als Vorlauf-Dritter; aber, was viel wichtiger war: Er war der Zeitschnellste hinter den beiden Vorlaufsiegern und zog damit in den Endlauf der besten Acht ein. Hier war ihm Bahn zwei zugeordnet worden – mit der Konkurrenz im Blick. Elias Ehrmann ließ es hier wieder verhaltener angehen auf der ersten halben Runde, legte anschließend mächtig „Kohlen auf“ und flog förmlich als Sechster in erneut starken 51,28 Sekunden ins Ziel.

Dann schlug die Stunde der Hochspringer; sprich: die von Julian Eufinger. Er hatte sich nach seiner schweren Verletzung im Fußball (wir berichteten) noch für die DM qualifiziert und überquerte die Einstiegshöhe von 1,80 Metern ebenso im ersten Versuch wie die 1,85 Meter. Die 1,90 Meter riss Julian Eufinger dreimal nur ganz knapp und wurde in der Endabrechnung Sechster. Sein Trainer Frank Loeven war durchaus zufrieden damit, denn angesichts der Operation am Schlüsselbein war allein die Teilnahme in Ulm schon ein Erfolg.

Beim parallel stattfindenden Hammerwurf-Wettbewerb hatte es Brikena Gashi nach längerer krankheitsbedingter Pause sehr schwer, doch sie schlug sich mit Bravour. Der erste Versuch landete bei 46,95 Metern, im zweiten steigerte sie sich auf 49,22 Meter. Damit wurde sie Zwölfte.

Erstellt am 19.07.2022 von Martin Rumpf