• Leichtathletik

Erfolgreiche Hallensaison für unsere Leichtathleten

Erfolgreicher hätte das neue Leichtathletikjahr nicht starten können. Medaillen bei Hessischen und Süddeutschen Meisterschaften und sogar Platzierungen unter den Top Acht bei den Deutschen Meisterschaften!

Bei der ersten Generalprobe für die Hessischen Hallenmeisterschaften Mitte Januar und dem ersten Wettkampf überhaupt der Hallensaison überhaupt, konnten die ersten vielversprechenden Ergebnisse erzielt werden.
Am Samstag starteten die männlichen Athleten im Hochsprung. Maximilian Konrad, durch Studium und Nebenjob zeitlich stark gebunden, versuchte sich trotz Trainingsrückstands an der Hochsprunganlage. Dabei ließ er sein Sprungtalent aufblitzen. Mit einer übersprungenen Höhe von 1,80 Meter konnte er seine persönliche Bestleistung einstellen und belegte in der Erwachsenenklasse einen starken 4. Rang.
Noch höher ging es für Julian Eufinger bei der Jugend U18 hinaus, der seit November dem Hochsprung-Landesnachwuchskader des Hessischen Leichtathletikverbands angehört. Leider fehlt auch ihm aktuell die regelmäßige Möglichkeit für Techniksprünge an der Hochsprunganlage. Dennoch konnte er mit einer im dritten Versuch souverän übersprungenen Höhe von 1,85 Meter den Wettbewerb in seiner Altersklasse gewinnen und blieb damit nur einen Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung. Bei seinen weiteren drei Sprüngen über 1,90 Meter riss er die Latte jeweils hauchdünn.
Am Sonntag gingen Kim Eidam in der Erwachsenenklasse und Marija Dedic in der Jugendklasse U20 jeweils im 60 Meter Sprint und im Weitsprung in den weiblichen Wettkampfklassen an den Start.
Im Weitsprung blieb Marija mit ihrer erzielten Weite von 4,37 Meter (12. Rang) etwas unter ihren Möglichkeiten, doch im Sprint über 60 Meter konnte sie den 8. Platz in 8,39 Sekunden ersprinten. Im Vorlauf reagierte sie noch besser auf den Start und lief mit 8,17 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung.


Maria beim Weitsprunganlauf

Kim Eidam, 2021 überraschend Hessenmeisterin bei der Jugend U20 über 100 Meter geworden, ging nun erstmals in der Erwachsenenklasse der Frauen an den Start. Im Vorlauf konnte sie souverän überzeugen und qualifizierte sich mit 7,84 Sekunden für den Endlauf. Hier konnte sie hinter der starken Konkurrenz aus der Sprinterhochburg Sindelfingen in 7,75 Sekunden einen starken 10. Platz erlaufen. Selbstredend war, dass auch diese Leistung eine neue persönliche Bestleistung bedeutete. Zum Abschluss ging sie noch im Weitsprung an den Start. Die von ihr gesprungenen 5,07 Meter (5. Platz) bedeuteten ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung.

Bei den am darauffolgenden Wochenende konnte sich unsere Athleten über einen wahren Medaillenregen freuen.
Den absoluten Kracher des ersten Tages lieferte Julian. Er steigerte sich im Hochsprung auf sage und schreibe 1,95 m und wurde Hessischer U18-Vizemeister. Eine tolle Leistungsverbesserung.
Los gegangen war das Spektakel mit einem sehr erfolgreichen Weitsprung-Wettbewerb der weiblichen U18.
Ähnlich gut lief es bei Tom über 60m der U18. In 7,74 Sekunden schaffte er es ins B-Finale, hier wurde er in 7,69 Sekunden ebenfalls Vierter.
Nach einer Lüftungspause ging es mit den 60m Sprints der weiblichen Jugend U20 weiter. Den Turbo zündete erneut unsere Kim Im Vorlauf der Frauen wurde sie als Zweite in 7,75 Sekunden gestoppt und schaffte es ins A-Finale. Hier steigerte sie sich auf 7,74 und wurde Siebte.
Tag zwei startete im Hochsprung der Männer mit der nächsten Bronzemedaille, und zwar für - man höre und staune - Julian. Er nutzte die Chance, nach dem U18-Wettkampf am Samstag sonntags in der höheren Altersklasse erneut anzutreten. Unfassbar: Er steigerte sich um einen weiteren Zentimeter auf 1,96m. Ein Sahne-Wochenende für das Talent. Komplettiert wurde das Ergebnis durch seinen Trainer Maximilian Konrad (1,80m) auf den Rang sechs Krönender Abschluss waren einmal mehr die Staffeln über die selten gelaufenen 4x200 m. Unsere Jungs um Lennart, Niklas, Marian und Tom gewannen in 1:45,70 Minuten starken Bronze.


Die erfolgreiche 4x200m Staffel (von links nach rechts: Tom, Marian, Niklas, Lennart)

Bei den parallel stattfindenden Hessischen Winterwurfmeisterschaften der U20 und U16 wurde Clarissa im Speerwurf der U16 Dritte dank persönlicher Bestleistung von 25,49m. Auch ihr Vereinskamerad Erik warf den Speer in derselben Altersklasse zu Bronze mit 29,39m - und das obwohl er erst 13 Jahre alt ist.


Clarissa stolz wie Oskar über ihre Medaille

Weitere Ergebnisse:
Frauen Weitsprung 11. Marija Dedic (TG) Camberg) 4,63m. Männer: 10. Maximilian Konrad (TG) 6,13m. Männliche Jugend 18: 60 Meter: 12. Tom-Leander Duchardt (TG) 7,69 Sek.. 800 Meter: 12. Niklas Janz (TG) 2:24,08 Minuten.

Bei den in Frankfurt am Bundesleistungszentrum Wurf ausgetragenen Hessischen Winterwurfmeisterschaften musste sich Brikena im Hammerwerfen der weiblichen Jugend U18 nur einer weiteren Konkurrentin geschlagen geben. Stabilisiert im Weitenbereich um 45 Meter konnte sie im 5. Durchgang mit 47,36 Meter ihre beste Weite mit dem 3 Kilogramm schweren Sportgerät erzielen, womit sie den zweiten Platz errang.
Im Speerwurfwettkampf erkämpfte sich Miriam mit 23,50 Meter den sechsten Platz.
Im Diskuswurf der männlichen Jugend U18 warf sich Lennart mit 34,90 Meter auf den fünften Platz, sein Vereinskollege Marian  wurde im gleichen Wettkampf mit 32,28 Meter Siebter. David Da Re konnte zudem noch im Speerwerfen mit 30,64 Meter den Siebten Platz erreichen.
In Hanau wurden unterdessen die Hessischen Meister der Jugendklassen U20 ermittelt. Hier startete Julian in seiner Paradedisziplin Hochsprung bei der männlichen Jugend U20. Nach übersprungenen 1,91 Meter und der Vizemeisterschaft war dieses Mal leider Schluss. Aber auch hier konnte er seine neu gewonnene Stabilität im Sprunghöhenbereich ab 1,90 Meter unter Beweis stellen.

Anfang Februar wurde dann der nächste Leichtathletik-Hallenwettkampf unter strengen Corona-Regularien durchgeführt. Mittlerweile ist das Einholen eines tagesgenauen Bürger-Schnelltests normale Wettkampfvorbereitung für Kim und Julian. Nach Bestätigung, dass der Test negativ ausfiel sind die beiden zu den Süddeutschen Hallen-Leichtathletikmeisterschaften in Frankfurt-Kalbach angereist.


Unsere beiden Starter bei den Süddeutschen

Im Hochsprungwettbewerb der männlichen Jugend U18 starteten mit Julian leider nur zwei weitere Konkurrenten. Umso mehr bedeutete dies für Julian, konzentriert zu bleiben und sichere Sprünge zu zeigen. Bereits nach dem ersten Sprung über seine Einstiegshöhe von 1,84 Meter war ihm der Titel nicht mehr zu nehmen, seine Konkurrenten scheiterten an dieser Höhe. Nach erfolgreich übersprungenen 1,87 Meter und der Siegeshöhe von 1,93 Meter versuchte er sich noch an einer neuen Bestleistung von 1,97 Meter, riss jedoch drei Mal sehr knapp.


Julian kurz vor dem Sprung in "neue Dimensionen"

Bei Kim verlief der Wettkampf leider nicht so zufriedenstellend wie noch 2 Wochen zuvor bei den Hessenmeisterschaften. Organisatorische Probleme des Ausrichters verursachten bis 2 Minuten vor ihrem Lauf über 60 Meter noch zu Irritationen, da das Wettkampfbüro ihre Stellplatzkarte übersehen und dadurch eine falsche Laufeinteilung vorgenommen hatte. Zudem hatte sie noch mit den Ausläufern eines normalen Schnupfens zu kämpfen, was die notwendige Spritzigkeit zum Sprinten beeinträchtigt. Unter diesen Umständen ist die von ihr ersprintete Zeit von 7,89 Sekunden im Vorlauf sogar als „ok“ einzustufen, leider reichte es diesmal nicht mehr zur Endlaufteilnahme. Kim resümierte den "gebrauchten" Tag so: "Alles in allem nicht gut, aber auch nicht wirklich schlecht."


Kim Eidam (dritte von links) beim Start über 60m

Die dann anstehenden Deutschen Jugend-Hallen- und Winterwurfmeisterschaften in Sindelfingen waren der erste große Belastungstest für unsere startenden Athleten Brikena und Julian. Für beide war es die erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft, da hieß es erst einmal Erfahrung sammeln. Sachverhalte wie feste Meldezeiten vor dem Wettkampf, Call-Room (von wo aus die Athlet*innen zum Wettkampfort geführt werden), eine begrenzte Anzahl von Versuchen zur Wettkampfvorbereitung, persönliche Vorstellung und das große Kampfrichteraufgebot sind imponierende Eindrücke.
Erste Starterin am Wochenende war Brikena im Hammerwurf der weiblichen Jugend U18. Birkena war als Zehntbeste in Deutschland gemeldet und konnte bei einer Leistungsüberprüfung am vorherigen Wochenende in Frankfurt nochmal eine neue persönliche Bestleistung erzielen. 49,89 Meter – die 50 Meter-Grenze kommt also in immer greifbarere Nähe. Hammerwurf in der Halle funktioniert leider nicht, daher waren die starken Männer und Frauen zum Hammerwurf in das Floschenstadion in Sindelfingen ausgelagert. Der Hammerwurfring dort war, wie bei nationalen als auch internationalen Wettkämpfen üblich, mit einem zusätzlichen Innenring auf Normgröße reduziert. Diese Neuerung für Gashi, gepaart mit der Nervosität, die bei einem erstmaligen Start bei einer Deutschen Meisterschaft dazu gehört, waren Ausschlaggebend das die ersten beiden Versuche ungültig waren. Doch sie kam gut mit dem Druck zurecht, im dritten Versuch eine gültige Weite zu erzielen. 47,15 Meter waren ausreichend für den Endkampf der besten acht Werferinnen. Die Chance ließ sich Brikena nicht entgehen und verbesserte nochmal ihre Wurfweite auf 47,61 Meter – in der Endabrechnung ein sehr respektabler Achter Platz.


Brikena mit dem 8. Platz im Hammerwurf bei den Deutschen Meisterschaften

Tags darauf ging Julian im Hochsprung bei der männlichen Jugend U20 im Glaspalast in Sindelfingen an den Start. In den letzten Wochen hat er sich im Sprunghöhenbereich um 1,95 Meter eingependelt, die nächste Hürde von 2,00 Meter wurde also in Angriff genommen. Noch Startberechtigt in der Jugendklasse U18 gehörte er zu den beiden jüngsten im Starterfeld. Auch für ihn waren die Eindrücke neu, ebenso die Nervosität sich mit den Besten Hochspringern Deutschlands messen zu können.  Zu einer echten Nervenzerreißprobe erwies sich die Vorbereitung des Hochsprungwettkampfs. Keine 20 Minuten vor Start des Wettbewerbs wurde die komplette Hochsprunganlage um gut 2 Meter versetzt. Um den nationalen und internationalen Vorschriften gerecht zu werden musste die komplette Anlage neu vermessen und vom Kampfgericht genehmigt werden. Aufgrund dieser Tatsache konnten die Athleten mit ihrer Wettkampfvorbereitung erst mit über 30 Minuten Verspätung anfangen. Julian versuchte dies gelassen zunehmen, das Einspringen verlief gut und der Wettkampf startete. Seine gewählte Anfangshöhe von 1,85 Meter überfloppte er locker, auch bei 1,90 Meter war noch Potential nach oben. Nächste Sprunghöhe war 1,95 Meter für das Erbacher Sprungtalent, welche aufgrund der äußeren Umstände und auch den Höhensteigerungen (jeweils + 5 cm), leider zu hoch waren. Letztlich wurde die Siegerhöhe von 2,07 Meter von drei Springern überquert.

Sonja Bogner

Erstellt am 02.03.2022 von Redaktion