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Die Hospizstiftung Idsteiner Land hat wichtige Meilensteine erreicht

„Wir bauen ein Hospiz“ – so kühn der Satz im Herbst 2022 klang, als der neu formierte Vorstand der Hospizstiftung daranging, das große Projekt Hospizbau auf die Schiene zu setzen, so sehr hat sich das Vorhaben mittlerweile etabliert und so weit ist die Stiftung inzwischen vorangekommen mit der Realisierung dieses Projektes, das im Idsteiner Land einen großen Unterschied machen wird in der hospizlichen Versorgung Schwerstkranker und Sterbender.  
Es ist viel passiert: Im September 2024 hat die Stiftung mit zahlreichen Gästen das von der Stadt Idstein für den Bau des Hospizes zur Verfügung gestellte Grundstück an der Ludwigstraße „in Besitz“ genommen. Am 28. März dieses Jahres stieg das „Lichterfest“ auf dem noch leeren Grundstück. Zahlreiche Menschen aus dem gesamten Idsteiner Land brachten am Abend das Licht in Form von Fackeln und Kerzen an den Ort – und versinnbildlichten damit den neuen Namen des künftigen Hospizes: Abendlicht. Wenige Tage zuvor war der Bauantrag beim Rheingau-Taunus-Kreis eingereicht worden – ebenfalls ein besonders wichtiger Meilenstein auf dem Weg. Denn dies bedeutet, dass die Baupläne fertiggestellt sind. 12 Zimmer (davon zwei für Angehörige, die bei einem sterbenden Liebsten bleiben möchten) umfasst die Planung. Ein Gemeinschaftsraum mit Küche, ein Raum der Stille, eine Dachterrasse, Terrassen und Balkone für alle Zimmer, Büroräume sowie ein Veranstaltungsraum im Dachgeschoss, der auch vermietet werden kann, und vieles mehr sind in den Plänen vorgesehen, die das Idsteiner Architekturbüro Guckes unentgeltlich für die Stiftung erstellt hat. Drei bis fünf Monate wird es dauern, bis mit einer Baugenehmigung zu rechnen ist. Das bedeutet, dass im Herbst dieses Jahres der Bau beginnen kann.  

Doch kein Neubau ohne die notwendigen finanziellen Mittel. Das Jahr 2024 brachte der Hospizstiftung eine niemals erwartete Vielzahl von Spenden unzähliger Menschen des Idsteiner Landes: Schulen, Kirchengemeinden, Vereine und jede Menge Privatpersonen starteten Aktionen oder nutzten Gelegenheiten, um Geld für das Projekt zu sammeln und zu spenden. Kurz vor Jahresende war es so weit: Die erste Million Euro auf den Konten der Stiftung war erreicht – ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk für die ausschließlich ehrenamtlich Aktiven der Hospizstiftung, die am Ende des Jahres längst tief in den Planungen für das Jahr 2025 waren. Denn die Spendensammlung muss weitergehen. Bei einer Bausumme von fünf bis sechs Millionen Euro braucht es deutlich mehr als eine Million Euro Eigenkapital. Und auch der spätere Betrieb des Hospizes wird ohne Spenden nicht auskommen.  

Dafür ist derzeit die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft (gGmbH) in Arbeit, was umfangreiche juristische Arbeit bedeutet, die engagierte Beiratsmitglieder der Stiftung und Idsteiner Bürger ebenfalls ehrenamtlich für die Stiftung leisten. Gesellschafter der Betreibergesellschaft werden neben der Stiftung selbst auch der Verein Hospizbewegung sowie die vier Kommunen des Idsteiner Landes plus die Stadt Bad Camberg sein. Eine weitere Arbeitsgruppe der Stiftung führt Verhandlungen mit verschiedenen Banken, über die Finanzierung des Baus. Die muss stehen, ehe die Bagger im Herbst auf das Grundstück rollen können. Und dann sind da die vielen Aktionen und Veranstaltungen, die die Stiftung auch für das Jahr 2025 plant: Anfang Februar füllte ein Benefizkonzert zweier Schulbands der Limesschule den Kulturbahnhof bis auf den letzten Platz, bereits zum dritten Mal fand am letzten April-Wochenende auf dem Idsteiner Löherplatz ein komplett ausgebuchter Flohmarkt statt, am 23. Mai 2025 wird es in Oberjosbach ein Benefizkonzert der Niedernhausener Musikschule geben. Weitere neue Veranstaltungsformate sind in Planung.  
Neue Botschafterin für das Idsteiner Hospiz ist die Frankfurter Professorin für Finanzwirtschaft Dr. Michaela Hönig, die im Landkreis Limburg-Weilburg wohnt und für die ein stationäres Hospiz wertvolle Unterstützung der Menschen vor Ort ist, wofür sie sich gerne einsetzt.   

Erstellt am 09.05.2025 von Doris Ahlers